ARD-Reihe: „Geheimnisvolle Orte“
Die Bernauer Straße – hier verlief nach dem Kriegsende 1945 die Sektorengrenze zwischen dem sowjetischen und dem französischen Sektor. Nicht mitten auf der Straße war die Grenzlinie, sie ging entlang der Häuserfassaden, die im Osten standen. Schicksalhaft für die Straße und ihre Bewohner, denn alle Häuser auf der DDR-Seite gehörten mit dem Mauerbau zum Grenzgebiet. Wenige Tage nach dem 13. August wurden die Haustüren verschlossen, bald darauf die Fenster vermauert.
Die Menschen, die hier ihr zu Hause hatten, mussten ihre Wohnungen verlassen, wurden zwangsgeräumt. In der Bernauer Straße waren die ersten Todesopfer der Mauer zu beklagen. Gräber eines Friedhofs, die dem Ausbau des Grenzstreifens im Wege waren, wurden umgebettet. Die Häuserfassaden dienten erst als vorderste Sperrmauer des Todesstreifens, bis sie ganz abgerissen wurden. Freies Sicht- und Schussfeld sollte geschaffen werden. Die ganze Seite einer Straße ein Niemandsland. Häuser- und menschenlos. Die Bilder von flüchtenden Grenzpolizisten, von den Fenstersprüngen, von den Tunnelfluchten oder der gesprengten Versöhnungskirche machten die Straße in der ganzen Welt bekannt.
Film von Daniel und Jürgen Ast und Hans-Hermann Hertle
Eine Koproduktion zwischen dem rbb und astfilm productions , gefördert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, in Kooperation mit der Gedenkstätte Berliner Mauer und dem Landesarchiv Berlin.
astfilm productions /RBB/ARD 2019